Im Radsport-Kalender der UCI WorldTour gibt es drei sogenannte Grand Tours. Diese stets dreiwöchigen Rundfahrten sind die Champions League des Radsports und finden in Italien, Frankreich und Spanien statt. Die Vuelta Ciclista a España ist dabei die spanische Grand Tour, sie findet als letzte statt und hat auch das geringste Renommee, dennoch ist sie ein Klassiker im Radsport, weshalb wir sie genauer vorstellen wollen.
Historie in Daten
Die Vuelta Ciclista a España, im Folgenden kurz Vuelta, wurde das erste Mal im Jahr 1935 und seitdem jährlich ausgetragen. Ausrichter ist die Firma Unipublic. Sie gehörte lange zum spanischen Medien- und Telekommunikationsunternehmen Antena 3. Seit 2014 gehört sie aber, wie die Tour de France, zur Amaury Sport Organisation (A.S.O.), die einige der bedeutendsten Radsport-Wettbewerbe und die Rallye Dakar ausrichten. Seit Mitte der 1990er-Jahre findet sie im September statt, vorher wurde sie, ähnlich wie der Giro, im Frühjahr veranstaltet.
Die Vuelta hatte schon einige Stars, doch Roberto Heras sticht hier sicherlich besonders hervor. Er gewann die Rundfahrt viermal, davon dreimal in Folge. Dreimal konnten Alberto Contador und Tony Rominger die Vuelta gewinnen, wobei letzterer dreimal in Folge auf dem Siegertreppchen ganz oben stand.
Auch deutsche Fahrer waren schon erfolgreich bei der Vuelta. Mit Rudi Altig, Rolf Wolfshohl und Jan Ulrich konnten bereits drei Fahrer die spanische Grand Tour für sich entscheiden. Auch bei den Sprintern konnten deutsche Fahrer glänzen, dabei sticht Marcel Wüst mit zwölf Etappensiegen hervor.
Insgesamt wird die Vuelta historisch betrachtet jedoch von spanischen Fahrern dominiert. So gewann bei 68 Austragungen 32 Mal ein spanischer Fahrer die Rundfahrt. Dennoch ist es kein Spanier, der die meisten Tage im goldenen Trikot, der Vuelta-Version des gelben Trikots, für sich verbuchen kann. Dies gelang dem Schweizer Alex Zülle, der die Rundfahrt auch zweimal gewann. So lässt sich festhalten, die Vuelta steht in ihrem Ansehen zwar hinter der Tour de France zurück, doch auch sie kann auf eine lange Historie zurückblicken.